Wir sehnen uns nach Antworten in dieser komplizierten Welt. Populisten bieten einfache Lösungen. Damit punkten sie. Doch Lösungen für was?
Das Schema der Ignoratio Elenchi
Das ist oft gar nicht so klar. Geht es wirklich um die Gefährlichkeit des islamistischen Terrors? Geht es tatsächlich um die Globalisierung, die uns unsere Jobs und unseren Lebensstandard streitig macht?
Populisten wie Donald Trump oder Frauke Petry machen sich unsere Anfälligkeit für einen klassichen Fehlschluss zunutze. In einer Ignoratio Elenchi wird ein Satz begründet, der gar nicht zur Debatte steht, auch wenn er in der Regel thematisch verwandt damit ist.
Zwei Funktionen der Ignoratio Elenchi
Dadurch erfüllt eine Ignoratio Elench zwei Funktionen. Erstens, sie lenkt von der eigentlichen Frage ab, weil nun eine neue (möglicherweise ebenfalls kontroverse) Behauptung im Raum steht. Zweitens, sie führt oft unbemerkt auf ein weniger schwieriges Terrain für den Populisten, da der neue Satz einfacher begründet werden kann oder bereits allgemein akzeptiert wird.
Donald Trump ist unangefochtener Meister der Ignoratio Elenchi. Beispielsweise antwortete er auf die wiederholte Meldung, dass russische Geheimdienste den amerikanischen Wahlkampf beeinflussten, mit der Behauptung, dass es keine Manipulation der Stimmautomaten gab. Das ist zwar vermutlich wahr. Doch hat es nichts mit den Vorwürfen der Einflussnahme auf den Wahlkampf zu tun.
Was tun?
Was können wir dagegen tun? Genau hinhören und feststellen, was tatsächlich gesagt wurde, um dann mit Nachdruck auf die eigentliche Frage zurückzukommen. Leider wird dies jedoch auf Facebook, im Fernsehen und auch in persönlichen Diskussionen viel zu selten gemacht und Manipulatoren wie Trump haben leichtes Spiel.